von 0 auf 100



In 6 Monaten mit Holz von Null auf 100 Meter.

Wie ein kleines Unternehmen aus Vorarlberg die Welt des Hochbaus vermutlich für immer ändern wird

Herkömmliche Konzepte für Hochbauten folgen zumeist einem immer gleichen Schema: Das Baumaterial wird zum Bauplatz transportiert, verursacht auf diesem Weg und auf der Baustelle selbst jede Menge Staub und CO2-Belastung. Dann werden in einem zähen, langen Prozess Steine auf Steine geschichtet und wertvolle Ressourcen verbraucht, bis am Ende ein mehr oder minder vergleichbares Gebäude feierlich eröffnet wird. Im kollektiven Gedächtnis ist diese Vorgehensweise größtenteils verankert, andere Bauweisen sind zwar bekannt, stoßen aber oft genug auf die Grenzen der Machbarkeit oder enden als ehedem gefeierte Leuchtturmprojekte in den Schubladen so mancher, ebenfalls vormals gefeierter Projektunternehmen.

So hätte auch die Geschichte der Cree GmbH aus dem österreichischen Vorarlberg enden können – wäre man dort nicht beharrlich geblieben und hätte man nicht die ganz eigene Vision von einer revolutionären, neuen Art zu bauen jeden Tag weiter vorangetrieben. Denn so gewöhnlich das Bauen mit Holz auf den ersten Blick erscheinen mag, so revolutionär sind die Ideen und Daten, die hinter dem Cree-System stehen: Ein standardisiertes Prinzip für Häuser mit bis zu 100 Metern Höhe, nach dem die einzelnen Bauteile systemisch vorgefertigt und schließlich am Bauplatz in ungeahnter Schnelligkeit zusammengesetzt werden. »Unmöglich« meinten Statiker,  »aus Holz nicht realisierbar« die Brandschutzexperten.

Heute stehen mit dem LCT ONE in Dornbirn und dem Illwerke Zentrum Montafon in Vandans zwei Gebäude in dieser Holz-Hybridbauweise, die ihresgleichen suchen. Und Cree freut sich über jede Menge Preise und Auszeichnungen für die bislang geleistete Arbeit – sowie noch mehr darüber, dass beispielsweise das Illwerke Zentrum Montafon mit 120 Metern Länge und knapp 10.000 m2 Nutzfläche weltweit zu den größten Bürogebäuden in Holzbauweise zählt und als Meilenstein für ressourceneffizientes, nachhaltiges Bauen schon jetzt in die Geschichte der Architektur eingegangen ist.

Ganz auf die Zukunft ausgerichtet sieht man sich am Firmensitz in Dornbirn als Technologielieferant für kommende Zeiten. Hubert Rhomberg, CEO von Cree, betrachtet das, was sein Unternehmen seit 2010 erarbeitet und geschaffen hat, als »das Prinzip ‚Bauen 4.0‘«. Dass man dabei mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz nachhaltig arbeitet, ist für Rhomberg nur selbstverständlich und gar nicht mal so innovativ. »Es gibt in Zukunft keine Alternative zu Holz, wenn es um Hochbau geht. Die wahre Revolution liegt für uns in der Art und Weise des neuen Bauens – weg vom Bauen selbst und hin zur Montage –, wofür wir die Technologie liefern können. Schnell, nach standardisierten Prozessen, trotzdem individuell gestaltbar und flexibel in den Nutzungsmöglichkeiten auf den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes ausgerichtet. Technologie, die sich am Menschen orientiert.« Cree möchte eine völlig neue, sinnvolle und effiziente Art des Bauens erschließen – mit vereinfachten Prozessen in Fertigung und Montage, kürzeren Wegen, geringeren Kosten, Chancen für die regionale Holz- und Bauwirtschaft und nicht zuletzt einer ungeahnten, nachhaltigen Qualität.

Was schon zweimal gelungen ist, kann ohne Weiteres in Zukunft an nahezu jedem denkbaren Bauplatz dieser Welt immer wieder gelingen. Denn die dynamische Gebäudetechnologie von Cree verändert mit schon vorher berücksichtigten Um- und Rückbaumaßnahmen, auch hinsichtlich der erforderlichen Gebäudetechnik, bislang bestehende Regeln. Und sorgt so dafür, dass sich ein Gebäude über viele Jahre ganz individuell an den jeweiligen Anforderungen seiner Bewohner orientiert. Vom Hotel zum Wohnhaus, vom Wohnhaus zum Bürogebäude. Oder zurück. Künftige Partner aus der Bauwirtschaft arbeiten ebenso wie Banken und Investoren analog zu einem erprobten System kosteneffizient und auf einer im Vorfeld festgelegten Finanzierungbasis auf sicherem Terrain und haben die Chance, mit eigenen Projekten und erprobter Technologie von Cree ihrerseits die Bauwirtschaft zu prägen.

Wie es aussieht, bestehen ganz gute Chancen, dass von Vorarlberg ausgehend das Bauen einmal mehr neu erfunden wird.